www.DUB.cz
Geistlichen Universität des Seins
českyenglishdeutchfrancaisespanolitalianorussiangreekesperanto
Die Krisenperiode

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Josef Zezulka - BYTÍ - DAS DASEIN - Lebensphilosophie

DIE KRISENPERIODE

Es wurden die vier Ären des Tierkreises in ihrer Qualität und ihres Verlaufs beschrieben. Ich erinnere nur, dass eine jede 6 000 Jahre dauert und aus drei zweitausendjährigen Teilären zusammengesetzt ist. Jede dieser sechstausendjährigen Ären trägt einen Einfluss, mit dem sie auf das Geschehen auf unserem Planeten einwirken. Es sind die folgenden Einflüsse: der zentripetale, der zentrifugale, der Einfluss der Ruhe und der der Erregung (des Feuers). Dieselben Einflüsse haben noch zweitausendjährige Teilären und ergänzen mit denen die fundamentalen sechstausendjährigen.

Wie die Astrologen sagen, dauert das Wirken des gesamten Tierkreises 24 000 Jahre. In dieser Zeit stellen sich zweimal die 6 000-jährigen Ären gegeneinander und schaffen eine große Krisenperiode. Einmal ist es dann, wenn sich an der Wende der Änderung die Ära der Ruhe mit der Ära des Feuers. Das sind zwei Gegenpole, zwei entgegengesetzte Einflüsse, welche in der Ärenwende zusammenstoßen. Zum zweiten Mal kommt die Krisenperiode dann, wenn sich die zentripetale Ära mit der zentrifugalen Ära wechselt. Und wieder treffen sich zwei Gegenpole und ihre Begegnung betrifft nicht nur das ganze Geschehen auf dem Planeten, sondern auch das Denken der Menschen. Es ändert sich die Lebensweise, es treten andere Ansichten auf, das Alte geht unter und das Neue tritt die Herrschaft an.

Weil wir uns gerade in einem solchen Umbruch befinden, können wir ihn leichter begreifen. Wir verlassen die zentripetale Zeit und treten in die zentrifugale ein. Während in den menschlichen Sinnen immer noch der zentripetale Egozentrismus besteht, mischt sich schon in das Denken, so wie aus der Ferne, aber langsam, mehr und mehr der zentrifugale Altruismus ein. Je nach der entwicklungsmäßigen Reife der einzelnen Menschen wirkt er mehr oder weniger chaotisch. Die Menschen handeln töricht, als ob sie sich nicht verstehen würden. Viele wissen nicht, an welche Philosophie sie sich klammern sollen, andere beharren auf das alte Denken und wehren sich gegen das Neue, andere begreifen schon das Neue und stellen sich gegen das Alte. Die Meinungspluralität wird größer, sie lässt den Entwicklungsgrad der Individuen hervortreten, ohne dass diese sich dessen bewusst werden. Es entsteht eine Krise im menschlichen Denken und daher auch in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Zentripetale wehrt sich gegen das Zentrifugale, nicht nur in den denkenden Individuen, sondern auch im Denken größerer Gruppierungen, wie z.B. Familien, Gesellschaften und Nationen. In den Vordergrund treten neue politische Einstellungen, die sich von den alten, zentripetalen diametral unterscheiden. Das philosophische Denken der Einzelnen und fortlaufend größerer Gruppierungen gelangt auf eine zentrifugale Basis. Die alten religiösen Richtungen verlieren an Boden und langsam tritt eine neue Religion – die altruistische – in Erscheinung. Und so ist es in allem Geschehen des ganzen Planeten. Zwei Pole treffen aufeinander und an der Stelle des Zusammentreffens entsteht (bildlich ausgedrückt) ein Aufprall und Funken – die KRISENPERIODE.

Es ist die Zeit des Zusammentreffens von zwei gegensätzlichen Tierkreisären, aber sie ist es nicht allein, die zu der gegenwärtigen menschlichen Krise beiträgt. Die zweite Alternative ist der Mensch selbst. Das Wesen macht auf seinem Entwicklungsweg die erste Krise dann durch, wenn es von der passiven Lebensäußerung in die aktive überschreitet, also in der Zeit, wann es vom pflanzlichen ins tierische Leben überschreitet. Während es bisher in der Passivität andauerte, ist die antretende Aktivität etwas Revolutionäres, mit dem sich das Wesen nur schwer abfindet und so seine erste große Krise durchmacht. Im Verlaufe in weitere, höhere Entwicklungsarten gewöhnt es sich an seine neue Situation, die im weiteren für es selbstverständlich ist. Das Leben stabilisiert sich in dieser Situation. Die zweite Krise tritt dann ein, wenn das Wesen, für welches eine aktive Lebensäußerung schon geläufig, aber bisher eine passive Art der Entwicklung ist (die durch das Gesetz der Reflexion geschieht), zur aktiven Form überschreitet (siehe Kapitel Entwicklung). Und dieses Krisengeschöpf ist in der Entwicklung gerade der Mensch. In den menschlichen Geburten geschieht langsam die Umwandlung von der passiven zur aktiven Entwicklung. Es ist der Mensch, der als erstes Lebewesen in der Entwicklungsreihe das Gesetz der Reflexion in Ruhe zu versetzen beginnt und anfängt, selbst durch seine kritische Fähigkeit seinen Entwicklungsweg in die eigenen Hände zu nehmen.

Die Begegnung gegensätzlicher Tierkreisären wechselte sich auf der Welt in ihren Intervallen immer dann ab, wann hier das Leben längst noch nicht in der Form war, wie wir es kennen. Damals äußerte sich die Krisenperiode durch die charakteristische Art jener Zeit. Vielleicht hat sie sich geäußert durch erhöhte vulkanische Tätigkeit oder Veränderung der Neigung der Erdachse und infolgedessen auch als Klimawechsel, vernichtende Überschwemmungen u.ä. In der Zeit des biologischen Geschehens äußerte sie sich unter anderem in erhöhter Disposition für die Entstehung neuer Entwicklungsgattungen. Die Krise erschütterte die alte Gattung und damit begann sich von ihr eine neue, höhere Gattung abzuzweigen. Vielleicht bestand in der Krisenperiode auch die Disposition für den Untergang alter, abgelebter Entwicklungsgattungen. Vielleicht war damals die günstigste Zeit für ontogenetische und phylogenetische Veränderungen.

Als dann der Mensch zwischen den Geschöpfen selbst als Krisengeschöpf dastand und noch zeitweise der Einfluss der Krisenzeit ihm in den Weg trat, summierten sich diese ungünstigen Einwirkungen und der Mensch durchlebte eine große Krise, Leiden und revolutionäre Veränderungen. In einer solchen Krisenzeit befinden wir uns gerade jetzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass im menschlichen Denken Chaos herrscht. Der Mensch verstimmte sein Denkprinzip. Auf der einen Seite sind die Vernunft und auf der anderen die gefühlsmäßige – intuitive Wahrnehmung nicht im Gleichgewicht. Daher kann der Mensch mit seinem Verstand so unvernüftig das hervorbringen, was ihn vernichtet. Dies in materieller Hinsicht. In geistiger Hinsicht macht sein Denken eine Krisenzeit durch, welches sich auf die Brüderlichkeit mit Allem umorientieren soll, und weiter auf den Begriff „Ich bin alles, was ist“. Wie schnell diese Veränderung stattfindet, und wie schnell, leicht oder beschwerlich die neue wissenschaftliche Religion ihre Geltung findet, das wird davon abhängen, wie viele entwicklungsmäßig niedrigere und höhere Individuen unter uns sind. Die Entwicklungsreiferen werden die neue Lehre schneller und leichter auffassen, während sich die niedrigeren lange und zäh an das Alte klammern werden.

Und wie reagiert die Natur auf die Krisenperiode? Werden neue botanische oder zoologische Gattungen entstehen? Werden sich die Zonen der Erde verändern? Wird es dort warm sein, wo heute Kälte herrscht, und umgekehrt? Verschwinden manche Festländer und treten andere heraus? Das werden wir sehen. Die Mitte der Krisenperiode ist nicht weit.

Die vergangene Krisenperiode war vor ca. 12 000 Jahren. Das war damals, wann sich die Ära der Ruhe in die Ära des Feuers verändert hat. Damals neigte sich wahrscheinlich die Erdachse. Die Pole siedelten um. Wo bisher eine warme Zone war, dort trat Dauerkälte ein, und in den damaligen Polarlandschaften wurde es wärmer. Das Eis schmolz, wodurch sich die Wasservorräte in den Ozeanen vergrößerten und es stellte sich die biblische Sintflut ein. Vielleicht war es so. Ich weiß es nicht, das sind historische Geschehnisse, die in der großen Wahrheit nicht wichtig sind. Ich weiß, dass sich die großen Krisen regelmäßig und gesetzmäßig wechseln, dass sie sich je nach der Entwicklungssituation äußern und dass wir uns gerade in einer solchen befinden. Vielleicht wird sich der Besitzer der Augen, welche dies lesen werden, der großen Lebensgesetzmäßigkeit bewusst und lernt nach ihr zu denken.

Die Krisenperiode bringt nicht nur das Böse mit sich. Im Gleichgewichtsgesetz muss sie auch das Gute sein. Das ist ein Faktor, der nur im Zeitrhythmus das ganze Geschehen schüttelt. Die Krisenperiode äußert sich nicht nur in den beschriebenen sechstausendjährigen Tierkreisären, sondern auch immer beim Übergang gegensätzlicher Einflüsse in allen Gebieten des Schöpfungswerks.

Ich schrieb über den Lebensrhythmus (den Atem) des ganzen Schöpfungswerks und aller seiner Bereiche. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass so, wie sich die vier Tierkreisären abwechseln und jede ihren genetischen Einfluss hat, dass sich dieser Lebensrhythmus und diese fundamentalen Einflüsse (I-E-U-A) in allen Bereichen von den beschriebenen Tierkreisären aufsteigend und auch absteigend abwechseln.

Die Zeit des Umlaufs des Tierkreises dauert 24 000 Jahre. In dieser Zeit wechseln sich die fundamentalen Ären mit ihren Wirkungen ab. Aber diese 24 000 Jahre haben als Ganzheit auch ihren Gesamtcharakter, so dass sich in 96 000 Jahren 4 × 24 000 Jahre abwechseln und aus denen die eine den gesamten zentripetalen Charakter, die weitere den zentrifugalen, dann die weitere den Charakter der Ruhe und die nächste des Feuers hat. Und diese 96 000 Jahre als eine Ganzheit haben wieder ihren Charakter, der nach und nach mit den weiteren drei abwechselt, und so geht es immer weiter und weiter.

Das Weltall pulsiert in diesen vier Ären; in einer seiner Lebensphase ist die Zentripetalität, wann sich die kosmische Materie um die kosmischen magnetischen Zentren zusammenballt, der Zeitraum der Kälte, in welchem wir uns gerade jetzt befinden, der Zeitraum des Erglühens und dann der zentrifugale Zeitraum, d.h. Zeitraum der Zerstreuung der kosmischen Materie. Die gleiche Pulsation, die gleichen Wirkungen und auch die gleichen Krisenperioden zwischen den Übergängen der Antagonisten. Und dieser eine kosmische Zyklus unterliegt wiederum einem der erwähnten Einflüsse. Der darauf folgende Zyklus dem nächsten, und so wechseln sich hintereinander die bekannten Einflüsse der „Schöpferischen Vier“ ab und zwischen je zwei Zyklen liegt immer eine Krisenperiode.

Und so geht es weiter und weiter im Rhythmus der Schöpferischen Vier, ihrer Einflüsse und ihrer Krisen.

So, wie wir aufsteigend beobachteten, so können wir auch absteigend beobachten. Immer das gleiche Bild, nur nach dem gegebenen Bereich ausgedrückt. Wenn wir die Ereignisse in phantastisch langen Zeitabschnitten verfolgen könnten, würden wir sehen, wo sich große Krisenperioden dieser verschiedenen Bereiche treffen, wo sie sich summieren und wo ihre Kraft wächst. Dann entstehen dort große einschneidende Ereignisse, die wir im Leben des Weltalls nur ahnen können.

 

 
 
 
 

Josef Zezulka - BYTÍ - DAS DASEIN - LebensphilosophieJosef Zezulka - BYTÍ - DAS DASEIN - Lebensphilosophie
Nach dem tschechischen Original Bytí – životní filosofie
Herausgegeber: © Tomáš Pfeiffer – Dimenze 2+2 Praha, Soukenická 21, 110 00, Prag, 2009
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
© Tomáš Pfeiffer, 2009
Informationen: www.dub.cz/de/
e-shop: www.dub.cz/de/ (de, en, fr, it, es, ru, cz)
ISBN 80–85238–40–3

  

 
        Linkedin  
 
© Tomáš Pfeiffer. All rights reserved.